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Die letzte Ruhestätte ist für die Hinterbliebenen ein Ort für die wichtige Trauerarbeit. Welche Grabarten und -formen es gibt, und welche Tipps Friedhofsgärtner für schöne Grabbepflanzungen geben, finden Sie hier.

 

Grabart

In Deutschland gibt es unterschiedliche Arten von Gräbern, die den Hinterbliebenen in der Regel von den Friedhofsverwaltungen angeboten werden. Die Nutzungszeiten können hierbei ganz unterschiedlich sein. Die angegebenen Größen der Grabstätten sind Richtwerte und gelten immer entsprechend der jeweiligen Friedhofssatzung vor Ort.

DoppelgrabWahlgräber
Wahlgräber (Größe ca. 120 x 250 cm) können ein- oder mehrstellig sein. Im Unterschied zum Reihengrab können Wahlgräber nach Ablauf der Ruhezeit gegen Gebühr verlängert genutzt und wieder belegt werden.

Reihengräber
Das Reihengrab (110 x 240 cm) ist grundsätzlich ein einstelliges Grab mit einer Ruhefrist von ca. 20 - 25 Jahren (je nach Friedhof verschieden). Die Ruhefrist kann nicht verlängert werden.

Urnengräber
Urnengräber setzen prinzipiell eine Feuerbestattung voraus. Man unterscheidet zwischen Urnenreihen- und Urnenwahlgräbern (80 x 80 cm bzw. 120 x 120 cm). Es gelten dieselben Nutzungsmöglichkeiten wie beim Reihen- und Wahlgrab.

Auf einigen Friedhöfen werden auch Beisetzungen in Kolumbarien angeboten. Die Urnenwand (Kolumbarium) ist eine gemauerte Massenaufbewahrungs-Stelle für Urnen. Nach Ablauf des Nutzungsrechtes erfolgt eine namenlose Beisetzung auf dem Friedhof. Die Standzeiten lehnen sich an die Liegezeiten der Reihen- oder Wahlgräber an.

Rasengräber
Ebenfalls gibt es sogenannte Rasengräber, auf denen nach der Beisetzung Rasen auf das Grab gesät wird. Urnen- als auch Sargbeisetzungen können hier vorgenommen werden. Häufig übernimmt die Friedhofsverwaltung die Pflege der Rasenflächen, das Pflanzen von Blumen ist in der Regel nicht erwünscht. Ob es erlaubt ist, Blumen niederzulegen oder Kerzen aufzustellen, ist von Friedhof zu Friedhof unterschiedlich.

Baumbestattungen setzen in der Regel eine Feuerbestattung voraus. Die Asche des Verstorbenen wird in einer biologisch abbaubaren Urne beigesetzt. Es gibt diese Form der Bestattungen außerhalb und innerhalb von Friedhöfen. Außerhalb von Friedhöfen wird die Beisetzung meist in Bestattungswäldern vorgenommen. Das Ablegen von Blumen oder das Aufstellen von Kerzen ist dort nicht gestattet. Auf Friedhöfen wird oft der vorhandene, alte Baumbestand genutzt. Ob das Ablegen von Andenken dort gestattet ist, steht in der jeweiligen Friedhofssatzung.

Anonyme Felder
Anonyme Grabfelder dienen in der Regel zur namenlosen Beisetzung von Urnen. Es gibt vereinzelt auch anonyme Körperbestattungen. Den Hinterbliebenen ist die genaue Bestattungsstelle nicht bekannt. Oftmals wird den Angehörigen erst nachträglich schmerzlich bewusst, dass durch diese Bestattungsform auf eine wichtige Möglichkeit zur Trauerbewältigung verzichtet wurde.
Die namenlose Bestattung kann in der Regel nicht rückgängig gemacht werden.

Grabzeichen

Traditionell kennzeichnet das Grabzeichen die Stelle, an der ein Mensch bestattet wurde. Heute steht dafür eine große Auswahl an Grabsteinen und Kreuzen zur Auswahl. Auf Grabzeichen finden sich Informationen zur Person, die für eine lebendige Erinnerung sorgen. Noch vor hundert Jahren war es durchaus üblich, Bilder der Verstorbenen auf dem Grabzeichen anzubringen. Auf alten Steinen finden sich oft auch Symbole, die auf den Beruf des Verstorbenen hinweisen. Der Äskulapstab steht für den Arzt, Zirkel und Maßband weisen auf Bauleute, Ingenieure oder Architekten hin. Ganz modern sind Grabmale mit QR-Zeichen, über das Besucher mit dem Smartphone weitere Informationen zur verstorbenen Person erhalten.

Historie

Schon lange vor der Grabbepflanzung spielten Pflanzen eine wichtige Rolle beim Begräbnis. In nahezu allen bekannten Kulturen waren pflanzliche Grabbeigaben Teil ritueller Handlungen. Im Jahrtausende währenden Umgang des Menschen mit den Pflanzen entwickelten sich auch ihre sinnhaft-symbolischen Aussagen.

Die Bepflanzung von Gräbern in heutigem Verständnis nahm ihren Anfang erst im 18. Jahrhundert - häufig noch mit Pflanzen aus dem eigenen bäuerlichen Garten. Erst der Fall der Glassteuer im Jahr 1848 ermöglichte es den Gärtnern, die bis dahin weitgehend in Sammlungen und herrschaftlichen Gewächshäusern unzugänglichen Pflanzen selbst zu produzieren. Die Zeit der Zwiebelblumen und Begonien, der Lilien und Primeln war gekommen, das Sortiment wuchs unaufhaltsam.

Im 20. Jahrhundert entwickelte sich das Schmuckbedürfnis für Gräber ebenso wie die Spezialisierung der gärtnerischen Berufe wie etwa der Friedhofsgärtner. Diese schlossen sich 1956 zum Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) zusammen und schufen mit den Richtlinien für die Grabgestaltung einen bis heute gültigen Rahmen.

Die große und immer weiter wachsende Vielfalt an Pflanzen als Grabschmuck geht allerdings einher mit einem schwindenden Wissen der Menschen um die tiefere Bedeutung der Symbolik der Pflanzen überhaupt. Deshalb sieht es der Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) es als wichtige Aufgabe an, das Verständnis für die Sinnhaftigkeit der Pflanzen neu zu beleben. Denn viele Trauernde empfinden es als tröstend, wenn sie zum Beispiel im Efeu und Immergrün, den Rosen und Chrysanthemen das Symbol des Totengedenkens erblicken.

Gedenktage

Der November ist ein Monat der Besinnung und des Gedenkens - besonders, weil in diese Zeit die Totengedenktage wie Allerheiligen, Allerseelen, der Totensonntag und der konfessionsübergreifende Volkstrauertag fallen. Viele Hinterbliebene nutzen diese Tage, um die Gräber ihrer Liebsten besonders festlich schmücken zu lassen.

Grabneuanlage

Nach einer Beisetzung erfolgt häufig die provisorische Herrichtung der Grabstätte als Hügel. Dies wird gemacht, damit die nach der Beisetzung entstehenden Hohlräume um den Sarg Zeit haben, sich zu setzen.

Als Neuanlage wird die erste grundlegende Arbeit nach einer Beisetzung bezeichnet. Dabei berücksichtigt der Friedhofsgärtner die Boden-, Licht- und Klimabedingungen, da diese Faktoren für ein optimales Gedeihen der Pflanzen wichtig sind. Bei der Pflanzenauswahl achtet er außerdem auf die harmonische Zusammensetzung von Farben und Formen in Verbindung mit dem ausgewählten Grabmal.